"Eine Wissenschaft, die den Geist nicht in ihr Denken mit einbezieht, kann nicht zur Wahrheit vordringen. Die Existenz einer Schöpferkraft muss in den Wissenschaften als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden." - Max Planck -
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Eine Entdeckungsreise durch die Ebenen der menschlichen Existenz
Was mich seit Jahren fasziniert, ist die Frage: Wer oder was sind wir wirklich? Je tiefer ich in die Weisheitslehren verschiedener Kulturen eintauche, desto mehr erkenne ich, wie wunderbar komplex und vielschichtig unser menschliches Sein tatsächlich ist. Es ist für mich immer wieder erstaunlich zu sehen, wie unterschiedliche Kulturen zu ähnlichen Erkenntnissen über die mehrdimensionale Natur des Menschen gelangen.
Bereits vor über 2500 Jahren beschrieben die vedischen Weisen in der Taittiriya Upanishad den Menschen als ein Wesen aus fünf ineinander verschachtelten Hüllen - den Pancha Koshas. Dieses Modell beschreibt so elegant, wie unsere verschiedenen Existenzebenen miteinander verwoben sind. Da ist zunächst unser physischer Körper (Annamaya Kosha), der aus Nahrung entstanden ist und den wir täglich nähren. I nunserer Energiehülle (Pranamaya Kosha), die ich besonders spannend finde, fließt das Prana, unsere Lebenskraft.
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Die dritte Schicht (Manomaya Kosha) ist der Bereich unserer Gedanken und Emotionen - jene mentale Hülle, in der sich täglich unser alltägliches Drama abspielt. Was mich immer wieder tief berührt, ist die vierte Ebene (Vijnanamaya Kosha) die Hülle der Weisheit. Hier entsteht jene Intuition, die uns manchmal wie aus dem Nichts die richtigen Antworten gibt. Auf dieser Ebene spielt auch unser Familiensystem eine unglaublich wichtige Rolle und unsere Anbindung an die Natur und den Kosmus. Und schließlich die innerste Hülle (Anandamaya Kosha) - die Glücksseligkeitshülle, die unser wahres Selbst umhüllt. Allein der Gedanke, dass in unserem Innersten pure Glückseligkeit ruht, finde ich zutiefst tröstlich. Und die Benennung finde ich einfach großartig.

In dem 5 Ebenen Modell nach Dr. Klinghardt, das ich aus seiner Ausbildung kenne, werden die Ebenen ähnlich der 5 Koshas bezeichnet: körperlich, energetisch, mental, intuitiv und die fünfte Ebene ist die geistige Ebene.
Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, entwickelte ein noch differenzierteres Modell mit sieben bis neun Wesensgliedern. Was mich an seinem Ansatz fasziniert, ist die systematische Gliederung in Leib, Seele und Geist. Neben dem physischen Körper beschreibt er den Ätherleib als jene bildenden Kräfte, die uns am Leben erhalten, und den Astralleib als Träger unserer Empfindungen. Besonders beeindruckend finde ich Steiners Konzept des "Ich" als unseren ewigen Wesenskern, der unser Karma trägt und sich immer wieder inkarniert.
Doch es sind nicht nur die großen philosophischen Systeme, die mich begeistern. Wenn ich schamanische Traditionen betrachte, entdecke ich das elegante Drei-Welten-Modell mit Himmel, Erde und Unterwelt, die verschiedene Bewusstseinsebenen repräsentieren. Die Traditionelle Chinesische Medizin spricht von den Drei Schätzen - Jing (unsere Essenz), Qi (unsere Lebensenergie) und Shen (unser Geist). Indigene nordamerikanische Völker sehen den Menschen in vier Dimensionen: physisch, emotional, mental und spirituell.
Überall finden wir diese grundlegende Erkenntnis der Mehrdimensionalität - niemand sieht den Menschen als bloße Materie. Alle beschreiben eine hierarchische Struktur vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen, vom Materiellen zum Spirituellen. Und überall wird betont, wie diese verschiedenen Ebenen in ständiger Wechselwirkung stehen.
Wie konnten wir diese uralte Idee und Ansicht des Menschen in unsrer westlichen Welt nur verlieren, vergessen oder vielleicht auch ignorieren?
Wir können diese Wechselwirkungen tagtäglich am eigenen Leib erfahren. Wenn ich gestresst bin, spüre ich es nicht nur mental, sondern auch körperlich in verspannten Schultern. Wenn ich bewusst atme und meine Energieebene harmonisiere, beruhigen sich automatisch meine Gedanken. Wenn ich meditiere und in tiefere Bewusstseinsschichten eintauche, fühle ich mich hinterher auch körperlich regeneriert. Diese Erfahrungen zeigen mir immer wieder: Wir sind wahrhaft ganzheitliche Wesen.
Es ist schön zu sehen, wie diese alten Weisheitslehren in unserer modernen Zeit wieder an Bedeutung gewinnen. In einer Welt, die oft fragmentiert erscheint, bieten sie uns einen ganzheitlichen Blick auf unser Menschsein. Sie erinnern uns daran, dass wahre Heilung und Entwicklung alle unsere Ebenen berücksichtigen muss - nicht nur den physischen Körper, sondern auch unsere Energie, unsere Emotionen, unsere Gedanken und unsere spirituelle Dimension.
Für mich persönlich ist diese Erkenntnis zu einer Art Kompass geworden. Wenn ich mich unwohl fühle, frage ich mich nicht nur "Was ist körperlich los?", sondern schaue auf alle Ebenen: Wie geht es meiner Energie? Was ist körperlich gerade los? Welche Gedankenmuster beschäftigen mich? Oft finde ich die Antworten auf einer ganz anderen Ebene als dort, wo sich die Symptome zeigen. Und dann ist da natürlich die Kinesiologie mit der ich unterstützend testen kann, wo gerade der Ursprung des Themas liegt.
Diese multidimensionale Sichtweise hat mein Leben bereichert und mir geholfen zu verstehen, dass wir weitaus mehr sind als die Summe unserer Teile. Wir sind wunderbar komplexe, vielschichtige Wesen auf einer ewigen Reise der Entfaltung und Erkenntnis.
Und genau das finde ich so unendlich faszinierend - dass jeder von uns dieses ganze Universum verschiedener Bewusstseinsebenen in sich trägt, bereit erforscht und entfaltet zu werden.