Als ich mich vor dem Schreiben über ?Loslassen? auf das Thema einließ, kam mir eine Team Building Übung in den Sinn, die wir ab und zu gemacht haben, als ich noch Volleyball gespielt habe.
Wir bildeten Dreier-Gruppen. Eine Person stand in der Mitte, musste die Augen schließen und etwas Körperspannung aufbauen. Die anderen zwei Team-Mitglieder standen jeweils vor und hinter der zentralen Person.
Die zwei außenstehenden Personen stießen die mittlere Person nun wie ein Pendel an den Schultern vor und zurück.
Die gependelte Person musste sich nach vorne und hinten fallen lassen, darauf vertrauen, dass die zwei Mitspieler sie nicht fallen lassen.
Was diese Übung mit Loslassen zu tun haben soll?
Ok, es ist zwar ein einfaches Beispiel (weiter unten noch eine andere), dennoch behandelt es die Themen, die auch auf das Leben und Loslassen im größeren Ganzen zutreffen.
Loslassen von (vermeintlicher) Sicherheit, Kontrolle und Angst und stattdessen Vertrauen aufbauen und Hingabe üben.
Loslassen vor allem auch von eingefahrenen Gewohnheiten und Denkmustern, die uns diese vermeintliche Sicherheit und Kontrolle geben. Dazu bedarf es natürlich auch einen gewissen Grad an Bewusstsein zunächst mal zu erkennen, dass ich bestimmte Gewohnheiten und Glaubenssätze habe.
Ich versuche mich tagtäglich im Loslassen und Hingeben zu üben und das Leben so zu nehmen, wie es kommt. Und es gelingt mir immer besser.
Auch in Bezug auf die Schuppenflechte hilft mir diese Einstellung sehr weiter. Wenn meine Haut gesund war und dann doch wieder an der ein oder anderen Stelle eine Flechte aufgetaucht ist, hatte ich Angst vor einem erneuten schweren Schub. Zu lernen auch hier loszulassen und ins Vertrauen zu gehen hat nicht auf Anhieb geklappt, wurde aber immer besser.
Was ich dabei auch schon mehrfach festgestellt habe, ist: dass ganz bewusstes Loslassen von Ängsten, vom Planen, vom Kontrollieren und sich einfach mal dem Neuen, Ungewissen, Anderen hinzugeben ein großartiges Gefühl von Freiheit gibt. Auch wenn eine Situation zunächst vielleicht nicht angenehm ist, wie Psoriasis zu bekommen.
Es bietet jedoch Raum für neue Chancen, für Gelegenheiten, die möglicherweise gar nicht aufkommen könnten, wenn du dich nicht dafür öffnen würdest.
Du kannst das mit ganz alltäglichen Dingen am besten üben.
Statt z.B. den Urlaub von A bis Z durchzuplanen oder den Kindergeburtstag, den Junggesellen-/Junggesellinnenabschied deines Freundes/deiner Freundin lass etwas Raum für Spontanität, für Ungeplantes.
Statt Angst vor einer bestimmten Situation zu haben und zu versuchen sie zu vermeiden, versuche ihr bewusst mit Mut und einem offenen Herzen zu begegnen und schau, was dir das Leben im Gegenzug schenkt.
Mein persönlich schönstes Erlebnis dazu war die Geburt meiner zweiten Tochter.
Ich habe schon längere Zeit meditiert. Und in der Schwangerschaft mit der zweiten Maus habe ich zusätzlich ein Hypnobirthing-Buch gelesen. Die Übungen daraus, kombiniert mit der bisherigen Meditation, konnte ich super umsetzen als es ernst wurde.
Und das hängt wesentlich mit den Themen Loslassen und Hingabe zusammen. Loslassen von der Angst vor Schmerzen, davor dass etwas Schiefgehen könnte, davor, dass ich es nicht schaffen könnte.
Volle Hingabe dem Moment und Fokus einzig und allein auf das, was gerade passiert, hat mich in einen Trance-artigen Zustand gebracht. Keine Angst, keine Zweifel, keine unnötigen negativen Gedanken.
Das Ergebnis war eine schmerzfreie, wunderbare Geburt, ein schöneres Geschenk kann es kaum geben.
Alles Liebe